Der Fachkräfteengpass verschärft sich bis zum Jahr 2030 auf 121.000

Wirtschaftszweige mit den größten absoluten Fachkräfte-Engpässen in Oberösterreich im Jahr 2017, 2020 und 2030. Quelle: Fachkräftemonitor 2017

17.08.2017

Die aktuelle Auswertung des Fachkräftemonitors für OÖ (www.fachkraefte-ooe.at) zeigt: Der Wirtschaft werden in Oberösterreich im Jahr 2030 rund 121.000 Fachkräfte fehlen. Das sind siebenmal so viele wie derzeit. „Zwar kommt es bis zum Jahr 2020 noch zu einer Steigerung des Fachkräfteangebots, da jedoch die Nachfrage in den kommenden Jahren stärker wachsen wird, vergrößert sich die Fachkräftelücke und geht dann immer weiter auf“, erklärt Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Michael Strugl.

Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich benötigt ausreichend und qualifiziertes Fachkräfte, um das Wirtschaftswachstum zu sichern. Das Angebot an qualifizierten Arbeitnehmern nimmt weiterhin aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels ab. Die Folge ist eine wachsende Fachkräftelücke, die Unternehmen kurz- und mittelfristig vor große Herausforderungen stellt.

„Darüber hinaus beeinflussen Entwicklungen wie etwa die zunehmende Verlagerung hin zu technischen Berufsfeldern (MINT-Initiativen), den stets steigenden Akademisierungsgrad sowie nicht zuletzt die Digitale Transformation, die Zusammensetzung des Fachkräftepotenzials“, betont Strugl. Der Fachkräftemonitor ist das zentrale Informationstool in OÖ zur Prognose des Fachkräftebedarfs in OÖ. Mit dem jetzt umgesetzten Update sind nun auch Detailauswertungen auf Bezirksebene möglich. „Das erhöht die Transparenz der regionalen Arbeitsmärkte und ermöglicht so eine zielgerichtete Berufsinformation und Berufsorientierung“, sagt Strugl.

55.000 Fachkräfte mit Lehrabschluss fehlen – auch Uni-Absolventen gefragt
Besonders drastisch sind die Zahlen aus dem Bereich der Lehre: Von 2017 soll sich bis 2030 der Engpass von 8.000 auf 55.000 Fachkräfte erhöhen. Prognostiziert wird, dass bereits im Jahr 2020 13.000 Personen mit einer abgeschlossenen Lehre fehlen werden. Die Branchen mit der größten Nachfrage sind Sonstige Dienstleistungen, zu welchen die Tätigkeitsbereiche „Öffentliche Verwaltung, Erziehung & Unterricht, Gesundheitswesen sowie Heime & Sozialwesen“ gehören.

Die mit Abstand stärkste Nachfragesteigerung gibt es im Bereich der tertiären Ausbildung – bis 2030 werden 14,6 Prozent Studienabgänger gesucht, also ein absoluter Engpass von 15.000 Fachkräften. Jedoch lässt die zunehmende Akademisierung der Bildungslandschaft das Angebot an Akademikern mit dem rapiden Nachfrageanstieg nach Hochqualifizierten Schritt halten. Diese Akademisierungstendenz geht allerdings zu Lasten der klassischen Lehrausbildung.


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Mag. Christian Mayer, CMC

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