29.07.2016
Die aktuelle Auswertung des Fachkräftemonitors für OÖ zeigt: Der Wirtschaft werden in Oberösterreich im Jahr 2020 rund 37.000 Fachkräfte fehlen. Das sind mehr als doppelt so viele wie derzeit. „Zwar kommt es bis zum Jahr 2019 noch zu einer Steigerung des Fachkräfteangebots, da jedoch die Nachfrage in den kommenden Jahren stärker wachsen wird, vergrößert sich die Fachkräftelücke und geht dann immer weiter auf“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Dr. Michael Strugl. Für das Jahr 2030 wird ein Engpass von 136.000 Fachkräften prognostiziert.
Der Wirtschaftsstandort Oberösterreich benötigt ausreichend und qualifiziertes Fachkräfte, um das Wirtschaftswachstum zu sichern. Das Angebot an qualifizierten Arbeitnehmern nimmt aufgrund des fortschreitenden demografischen Wandels ab. Die Folge ist eine wachsende Fachkräftelücke, die Unternehmen kurz- und mittelfristig vor große Herausforderungen stellen wird. „Darüber hinaus beeinflussen Entwicklungen wie etwa die zunehmende Verlagerung hin zu technischen Berufsfeldern (MINT-Initiativen), den stets steigenden Akademisierungsgrad sowie die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft, die Zusammensetzung des Fachkräftepotenzials“, betont Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl. Der Fachkräftemonitor ist das zentrale Informationstool in OÖ zur Prognose des Fachkräftebedarfs in OÖ. Mit dem jetzt umgesetzten Update sind nun auch Detailauswertungen auf Bezirksebene möglich. „Das erhöht die Transparenz der regionalen Arbeitsmärkte und ermöglicht so eine zielgerichtete Berufsinformation und Berufsorientierung“, sagt Strugl.
Lehrabschluss weiter gefragt, großes Nachfrage-Plus bei Uni-Absolventen
Besonders drastisch sind die Zahlen aus dem Bereich der Lehre: Von 2006 bis 2015 ist die Zahl der Lehrlinge in Oberösterreich um 11,5 Prozent gesunken. Prognostiziert wird, dass im Jahr 2020 alleine 16.000 Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Lehre fehlen werden. Die Branchen mit der größten Nachfrage sind Industrie, Gewerbe & Handwerk sowie die Tätigkeitsfelder Ingenieurwesen, Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe. Die stärkste Nachfragesteigerung gibt es im Bereich der tertiären Ausbildung – bis 2020 werden 13 Prozent mehr Studienabgänger gesucht als 2015. Jedoch lässt die zunehmende Akademisierung der Bildungslandschaft das Angebot an Akademikern mit dem rapiden Nachfrageanstieg nach Hochqualifizierten Schritt halten. Diese Akademisierungstendenz geht allerdings zu Lasten der klassischen Lehrausbildung. Eine Sonderauswertung für den oberösterreichischen Arbeitsmarkt mit Blick auf 2030 unterstreicht den Handlungsbedarf.
Über den Fachkräftemonitor Oberösterreich - www.fachkraefte-ooe.at
Der Fachkräftemonitor für Oberösterreich ist ein Projekt der oberösterreichischen Wirtschaftsagentur Business Upper Austria, das vom Wirtschaftsressort des Landes OÖ gefördert und mit dem WifOR Institut aus Darmstadt umgesetzt wird. Die Ausarbeitung erfolgt in Abstimmung mit dem Arbeitsmarktservice OÖ. Zusammengearbeitet wird bei dieser Innovation mit der Wirtschaftskammer OÖ, der Arbeiterkammer OÖ und der Industriellenvereinigung OÖ. Die Daten werden von den statistischen Abteilungen des Landes OÖ, des AMS OÖ und der WKOÖ sowie der IVOÖ zur Verfügung gestellt. Fachkräftemonitor Neu:
Quelle: Fachkräftemonitor OÖ – Update 2016 www.fachkraefte-ooe.at Berechnungsstand: 2016 Berechnungskonzept und Durchführung: WifOR GmbH
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